Woche der Erziehungshilfe: In der Jugendwerkstatt wird Zukunft gemacht
Am Donnerstagmorgen führte die „Woche der Erziehungshilfe“ in die Jugendwerkstatt in Hückelhoven-Hilfarth. Simone Jansen, Leiterin der Einrichtung, begrüßte die Gäste, stellte das Konzept vor und nahm sie gemeinsam mit Werkstattleiter Peter Kleinen und Lehrerin Sabine Bach auf einen Rundgang. So wurde anschaulich, wie hier junge Menschen auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf unterstützt werden.
Praktisch arbeiten, fürs Leben lernen
In der Jugendwerkstatt geht es um weit mehr als handwerkliche Fähigkeiten. Besonders sichtbar wird das beim großen Adventsverkauf, der jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher anzieht und längst ein festes Ereignis in der Region ist. Wochenlang bereiten die Jugendlichen dafür vielfältige Produkte vor: Sie binden Adventskränze, gießen Kerzen, fertigen Dekorationen und Holzarbeiten an – von kunstvollen Figuren bis hin zu massiven Feuerschalen aus Metall. In der Küche wird gebacken, eigene Liköre und Marmeladen werden hergestellt. Alles wird auf dem Adventsmarkt präsentiert und verkauft. „Für die Jugendlichen ist das ein echtes Highlight, weil sie stolz zeigen können, was sie geschaffen haben“, erklärte der Werkstattleiter.
Auch im Alltag lernen die Jugendlichen wichtige praktische Fähigkeiten: In der hauseigenen Wäscherei üben sie den Umgang mit Textilien, jeden Mittwoch wird gemeinsam gekocht. So werden Schritt für Schritt Haushaltskompetenzen vermittelt, die für ein selbstständiges Leben unverzichtbar sind.
Lernen in kleinen Schritten
Neben den praktischen Aufgaben steht auch schulische Förderung auf dem Programm. Eine Lehrerin arbeitet in Kleingruppen und individueller Betreuung mit den Jugendlichen daran, Schulabschlüsse nachzuholen oder sich auf Prüfungen vorzubereiten. „Es geht oft um ganz viel Kleinarbeit – aber genau das brauchen die Jugendlichen, um Schritt für Schritt wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu fassen“, betonte sie.
Fit für die Zukunft
Die Jugendwerkstatt richtet sich an junge Menschen, die keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz haben, deren Zeugnisse wenig Chancen eröffnen oder denen eine Perspektive fehlt. Wer seine Schulpflicht erfüllt hat und noch keine 22 Jahre alt ist (in Ausnahmefällen bis 25), kann teilnehmen. Gearbeitet wird in kleinen Gruppen von maximal acht Teilnehmenden pro Bereich – so bleibt Zeit für individuelle Förderung.
Neben den handwerklichen, lebenspraktischen und schulischen Angeboten absolvieren die Jugendlichen Praktika in Betrieben der Region. Sie erhalten zudem einen wöchentlichen Anerkennungsbeitrag und Fahrtkostenerstattung. „Mit einem Satz: In der Jugendwerkstatt machen wir junge Menschen fit für den Job“, betonte Jansen.
Ein starkes Stück Jugendhilfe
Der Vormittag in Hückelhoven-Hilfarth zeigte eindrucksvoll, wie praxisnah und lebensnah die Arbeit in der Jugendwerkstatt ist. Sie verbindet Förderung, Alltagslernen und berufliche Orientierung – und schenkt jungen Menschen, die sich abgehängt fühlen, eine echte Chance auf Zukunft.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter www.caritas-heinsberg.de
Bildunterschrift:
Einrichtungsleiterin Simone Jansen (zweite von rechts) begrüßte gemeinsam mit Marianne Hiol, Abteilungsleiterin Familie, Kinder & Jugend (dritte von rechts), die Gäste am Donnerstagmittag in der Jugendwerkstatt Hilfarth – beim letzten Tag der Woche der Erziehungshilfe.
#CaritasHeinsberg #Jugendwerkstatt #WocheDerErziehungshilfe #Jugendhilfe #ZukunftGestalten #ChancenEröffnen #MenschBleiben
