Sabine Schäfer folgt auf Frank Wittke: Leitungswechsel in der Caritas-Wohnungslosenhilfe
Nach über 43 Jahren ging mit der Verabschiedung von Frank Wittke in den wohlverdienten Ruhestand eine Ära beim Caritasverband Heinsberg zu Ende. Seit August haben die Fachberatungsstellen und Wohnhilfen für wohnungslose Menschen gem. § 67 SGB XII nun eine neue Leiterin: Sabine Schäfer koordiniert fortan alle Bereiche des Fachdienstes. „Für mich ist das ein neuer spannender Arbeitsbereich, den ich zunächst gar nicht im Focus hatte. Nach einer so langen Zeit in meinem bisherigen Arbeitsfeld war es mir nach einer neuen Herausforderung, welche ich im jetzigen Arbeitsfeld durchaus gefunden habe“, freut sie sich über ihre neue große Aufgabe.
Die 53-jährige studierte an der Hochschule Niederrhein Sozialwesen, darauf folgte ein kurzer Abstecher in die Jugendhilfe im Rahmen des Anerkennungsjahres beim Jugendamt Krefeld. Ihren Platz im Berufsleben hat sie dann aber sehr schnell in der Eingliederungshilfe für Menschen mit einer Behinderung gefunden. Sie schaut zurück auf über 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen Tagesstruktur, Werkstatt für Menschen mit Behinderung, dem Ambulant Betreuten Wohnen und zuletzt als Fachbereichsleitung. Eine Zeit, in der sie sehr viel gelernt habe: "Die Menschen, die sich uns anvertrauen, sind wahre Lehrmeister über das Leben".
„Die Caritas ist ein spannender und moderner Arbeitgeber“
„Gerade zu Beginn war es sehr hilfreich für mich, bereits als Leitung in unterschiedlichen Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft gearbeitet zu haben, sodass mir der Einstieg bei der Caritas nicht sonderlich schwerfiel“, betont sie und weiter: „Als Einrichtungsleitung habe ich die Gesamtverantwortung für den Fachdienst, was mir ermöglicht, sehr eigenverantwortlich mit meinem Team zu agieren. Dies schätze ich sehr an meiner Tätigkeit und am Verband.“
„Vielfältige Hilfsangebote mit fachlicher Beratung und konkreter Unterstützung“
Die Wohnungslosenhilfe der Caritas hat den Schwerpunkt der Fachberatung für Menschen in Wohnungsnot im Kreis Heinsberg. Mit vier Standorten in Geilenkirchen, Heinsberg, Erkelenz und Wegberg ist es möglich, flexibel auf die Beratungs- und Unterstützungsbedarfe der Menschen einzugehen. In der Regel ist die Hilfe zeitnah - eigentlich sofort - nötig. Dabei hilft es sehr, dass durch eine gute Teamvernetzung die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell und routiniert agieren können.
Neben der Fachberatung gibt es noch eine sogenannte Clearing-Stelle. Akut wohnungslose Männer finden in hier in Geilenkirchen an 365 Tagen im Jahr eine Unterkunft und eine Übernachtungsmöglichkeit. Es besteht unmittelbarer Zugang zu fachlicher Beratung und konkreter Unterstützung mit dem Ziel, die Lebenssituation zu klären und die ersten Schritte zur Bewältigung der bestehenden Probleme zu gehen. Dies kann dann z. B. ein Platz in der teilstationären Wohnform sein oder das Ambulant Betreute Wohnen in der eigenen Wohnung.
Das teilstationäre Wohnen am Standort Geilenkirchen wurde im letzten Jahr notwendigerweise saniert und ermöglicht nun 20 obdachlosen männlichen Personen angelehnt an den „Housing First“-Ansatz, schnell und mit geringem bürokratischem Aufwand erste Unterstützungen zu bekommen, um dem Leben wieder eine sichere finanzielle, gesundheitliche und soziale Basis zu geben.
„Buntes Arbeitsfeld“
Einen typischen Alltag gibt es dabei nicht: „Die Arbeit ist sehr vielfältig, kein Tag gleicht dem anderen, welches letztendlich den Arbeitsschwerpunkten und unserem Klientel geschuldet ist. Aktuell ist es mir und dem Team gerade sehr wichtig, das Konzept des Wohnhauses umzusetzen und zu erweitern. Auch sind wir dabei, im Wohnhaus in Geilenkirchen einen Fitnessraum einzurichten. Wir möchten den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, sich mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen und aktiv etwas für die psychische Balance tun zu können.“
„Blick in die Zukunft“
Auf die Frage nach ihrem beruflichen Wunsch betont die Einrichtungsleiterin abschließend: „Es wäre mir ein großes Anliegen, möglichst vielen Menschen dabei zu helfen, wieder in den eigenen Wohnraum zu kommen und schuldenfrei leben zu können. Das formulierte Ziel der Bundesregierung bis 2030 keine Menschen mehr in Deutschland in Obdachlosigkeit zu haben, unterstützen wir sehr gerne.“
Die Fachberatungsstelle für Frauen und Männer finden Sie in Geilenkirchen, An Frankenruh 17. Telefonisch erreichbar unter 02451 66482 oder per E-Mail an: fbs-wohnungslose@caritas-hs.de
Sprechzeiten: Montag - Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr.
Weitere Informationen: www.wohnungslosenhilfe-caritas.de
Bildunterschrift: Leiterin Sabine Schäfer (Mitte) mit ihrem Team der Wohnungslosenhilfe.
